Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene in der Zeit des 2. Weltkrieges
In der Zeit des 2.Weltkrieges gab es in Bötzow-West ca.200 Zwangsarbeiter.
Sie setzten sich aus "freiwillige" Ostarbeiter und sowjetische Kriegsgefangene zusammen.
Mehrere "freiwillige" Ostarbeiter ergriffen die Flucht, sie wurden sofort der Geheimen Staatspolizei gemeldet.
Im Juni 1944 wurde ein Belgier durch die Ortspolizei wegen Arbeitsverweigerung der Gestapo in Potsdam übergeben. 2 Monate später teilte die Gestapo mit, dass er
verstorben ist. Seine persönlichen Sachen wurden dem Arbeitsamt in Velten übergeben.
1943 gab es mehrere Anordnungen an den Amtsvorsteher in Bötzow wie sowjetische Kriegsgefangene zu bestatten sind.
Am 20. April 1945 befreiten sowjetische Truppen Schönwalde und Bötzow.
Das Industriegelände in Bötzow-West wurde Kampflos übergeben, entgegen des Befehls der Verteidigung. Auf Initiative der Oemeta Betriebsleitung um das Werk nicht der
Zerstörung preiszugeben.Die Kriegsgefangenen ließen durch das Öffnen des Treibstoffbunkers 85000 Liter Mineralöl in den Boden versickern.
Durch einen Zeitzeugen gab es einen Hinweis auf ein Massengrab auf den ehemaligen Müllabladeplatz vor dem Werksgelände. Durch die Initiative des Ordnungsamtes Herr
Eger der Gemeinde Oberkrämer, begann im Dezember 2012 die Kriegsgräberfürsorge mit der Suche auf dem Gelände.
Stätten der Hölle
65 Kozentrationslager - 80000 Schutzhaftgefangene
Laut Beilage der "Neuen Vorwärts" Nr. 11 erschienen September 1933,
gibt es in Bötzow ein aus heutiger Sicht "Wildes Konzentrationslager".
Recherche:
Strüwing Erich, geb. 28.02.1896
(KZ Schutzhaft in Bötzow)
Inhaftiert:
18.03.1934 - 16.08.1934
22.12.1934 - 02.05.1935
Angemerkt:
Ich stehe mit meinen Recherchen noch ganz am Anfang, bestärkt durch die
Mauer des Schweigens und des Leugnens werde ich versuchen diese Zeit aufzuarbeiten.
Die bisherigen Recherchen über den Ortsteil Bötzow-West, haben meine Vermutung bestätigt, dass hier was nicht stimmt.
Es liegt nahe, dass für das "wilde KZ" die Kriegsgefangenenbaracke des 1. Weltkrieges genutzt wurde.
Für Informationen und Hinweise wäre ich sehr Dankbar.
Auf Wunsch auch Anonym.
Mike Döring
(Verfasser)
Aufzeichnung aus dem Versteck
Hinweis:
Frederick Weinstein
Erlebnisse eines polnischen Juden 1933-1946
Lukas Verlag
Der gerade 15jährigen Rysia gelang es sich als christlich freiwillige Arbeiterin "ins Reich" zu melden.
Unter falschem Namen arbeitete Sie von November 1942 an in einer Fabrik in Bötzow bei Berlin.